Satellitenbilder im Unterricht - eine Ländervergleichsstudie zur Ableitung fernerkundungsdidaktischer Grundsätze

Dr. Alexandra Siegmund
 
Erstbetreuer: Prof. Dr. Klaus-Dieter Hupke
 
Zweitbetreuer:Prof. Dr. Rüdiger Glaser (Universität Freiburg)
 
 
Die Dissertation wurde hier veröffentlicht.
 

Die Fernerkundung zählt zu den geographischen Arbeitsmitteln die in den vergangenen Jahrzehnten einen markanten Entwicklungsschub erfahren hat (LÖFFLER, HONECKER, STABEL 2005). Dadurch hat die Fernerkundung auch die geographische Forschung in starkem Maße beeinflusst und insbesondere der Einsatz von Satellitenbildern hat ihr neue Möglichkeiten eröffnet. Dieser Einsatz wurde treffenderweise als „dritte Entdeckung der Erde“ (BODECHELT, GIERLOFF-EMDEN 1974) bezeichnet. Fernerkundung findet beispielsweise in der Werbung, in Nachrichtensendungen oder im Wetterbericht einen immer größeren Einzug in die Alltagswelt der Schülerinnen und Schüler, aber auch in Form von virtuellen Globen. Virtuelle Globen wie „Google Earth“ oder „NASA Worldwind“ ermöglichen es, jeden Ort der Erde aus der Vogelperspektive zu betrachten. Die Firma Google berichtetet, dass alleine im Jahre 2006 „Google Earth“ mehr als 100 Millionen Mal heruntergeladen wurde. Satellitenbildern kommt nicht nur in Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit eine große Bedeutung zu – inzwischen wird der Einsatz von Fernerkundungsdaten auch in den Bildungsplänen und den nationalen Bildungsstandards des Faches Geographie gefordert. Die konkrete Umsetzung dieses theoretischen Anspruchs im Schulalltag stellt sich bis heute allerdings nur sehr zögerlich ein. Dabei weisen Fernerkundungsdaten durch ihre hohe Anschaulichkeit und Aktualität neben ihrer fachlichen Relevanz vor allem auch ein großes didaktisches Potenzial auf (WOLF & SIEGMUND 2007). Der Einsatz von Satellitenbildern als Arbeitsinstrument im Erdkunde- und fächerübergreifenden Unterricht ermöglicht die Förderung der Medien- und Methodenkompetenz (Bildverständnis, Bildinterpretation), der Lesekompetenz von Bildern sowie die Kompetenzen der räumlichen Orientierung der Schüler als wichtige Basiskompetenzen in einem visuellen Zeitalter (HIEBER & LENZ 2007).

 

 Struktogramm des Forschungsdesigns der Studie zum Satellitenbildeinsatz in der Schule

 

Die vorliegende Arbeit analysiert, in welchem Maß die Fernerkundung dazu beitragen kann, einem Hauptanspruch von Schule, der Bildung für ein kompetentes Verhalten im täglichen Leben, oder wie es Porritt bezeichnet: „Education for Life on Earth“ (Porritt 1988), gerecht zu werden. Dazu wird eine internationale Bestandsaufnahme zum Einsatz von Satellitenbildern im Unterricht durchgeführt mit dem Ziel, durch die Analyseergebnisse fernerkundungsdidaktische Grundsätze ableiten zu können.

 

Quellenangaben


LÖFFLER, E.; HONECKER, U.; STABEL, E. T.: Geographie und Fernerkundung: eine Einführung in die geographische Interpretation von Luftbildern und modernen Fernerkundungsdaten. Stuttgart: 3. Aufl. 2005.

BODECHELT, J.; GIERLOFF-EMDEN, H.: Weltraumbilder - die dritte Entdeckung der Erde. München: 1974.

WOLF, A.; SIEGMUND, A.: The Earth from Above – An International Study on Remote Sensing in Modern School Geography: Challenges and Possibilities. In: Catling, S.; Taylor, L. (Hrsg.): Changing Geographies: Innovative Curricula. Oxford, London: 2007, S. 363-368

HIEBER, U.; LENZ, T.: Bilder lesen lernen. In: Geographie heute  28 (2007) Nr. 253, S. 2-11.

PORRITT, J.: The Coming of the Greens. London: 1988.

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